Meine Philosophie:

  • Sage mir, wie du bist, und du wirst – wie jeder – dabei lügen, gewollt und ungewollt.
  • Zeige mir, wie du läufst und dich bewegst, und ich weiß schon mehr.
  • Zeige mir, wie du fährst, dein Fahrzeug – und sei es eine Kutsche (das wäre sogar besonders aussagekräftig) – im Straßenverkehr führst, und ich weiß, “wie du tickst”. (Ich kenne dann die Grundzüge deiner Lebensphilosophie: Fahrstil ist Lebensstil.)

Als Verkehrspsychologe möchte ich Ihnen helfen, Ihren Führerschein zu behalten oder auch, wieder zu erlangen und in diesem Fall dann endgültig zu behalten, das allerdings nicht mehr durch eine MPU-Vorbereitung, die ich nicht mehr anbiete, sondern durch die verkehrspsychologische Beratung im Rahmen des Fahreignungsseminars oder eines „positiven Nachtatsverhaltens“ nach einem Bußgeldbescheid, der vor Gericht angefochten wurde (siehe Startseite).

Wir hinterfragen die Verkehrsverstöße als „körpersprachlichen“ Ausdruck dafür, ob sich in Ihrem allgemeinen Leben etwas „falsch entwickelt“ hat. Fehler und Verstöße sollen einen Sinn haben: Sie sollen uns darauf bringen, was wir an der Art des Lebens insgesamt verbessern können. Nur dann, wenn Sie den inneren, oft tiefliegenden „Sinn“ wiederholter Fehler erkennen, besteht die Aussicht auf eine langfristige Vermeidung der Verkehrsauffälligkeiten. Da diese nur ein Symptom neben anderen sind, wird sich auch insgesamt Ihr Lebensgefühl verbessern, wenn wir vorhandene psychische Missverhältnisse erkannt haben und die inneren Kräfte erfolgreich neu ordnen und auf gute Ziele ausrichten konnten.

Psychologisch, also in der Logik der Seele, unserer Seele, denken wir auf eine bewusste Art nur, wenn uns das Leben Leid zufügt. Mich selbst erstaunt immer wieder, dass ausgerechnet der Führerschein – genauer: der Wunsch, ihn zu behalten oder wiederzubekommen – psycho-logisches Denken erforderlich macht. Das ist sonst nur noch – für Therapeut und Klient – in den meisten Formen der Psychotherapie so.

Psychologisch denken lernen Menschen in Deutschland, die nicht psychisch krank sind, also vor allem über den Umweg verkehrspsychologischer Maßnahmen. Die Sorge um den eigenen Führerschein erzeugt einen ähnlich starken Leidensdruck wie Angststörungen oder Zwangsgedanken, und dieser erzeugt die Motivation, tatsächlich psychologisch zu denken, als Betroffener sozusagen und nicht als Zaungast, der sich einfach nur mal psychologisch informieren will.

Hunderttausende junge Leute sind allein in den „Besonderen Aufbauseminaren“ durch diese Schule gegangen, die für Fahranfänger verpflichtend sind, wenn sie in der Probezeit mit Alkohol und/oder illegalen Drogen aufgefallen sind. Ich habe seit 1995 mehrere Hundert davon geleitet und tue dies bis heute. Aber auch die allgemeinen Aufbauseminare, wo es um Delikte geht, die nicht mit berauschenden Substanzen in Verbindung stehen, und die nicht von Verkehrspsychologen wie die besonderen Aufbauseminare geleitet werden, sondern von weitergebildeten Fahrlehrern, sind nach meinen Erfahrungen sehr hilfreich. Auch dort geht es darum, den Zusammenhang zwischen Lebens- und Fahrstil zu verstehen und nicht einfach „treuherzig“ zu sagen: Ich halte mich jetzt an die Verkehrsregeln, bleibe aber sonst ganz der Alte. Dann ist es nur eine Frage der (kurzen) Zeit, bis die alten Fahrfehler wieder auftreten.

In der verkehrspsychologischen Seminaren steht nicht so viel Zeit zur Verfügung wie bei einer Psychotherapie (im besonderen Aufbauseminar sind es 10 Stunden). In den verkehrspsychologischen Beratungen in den Fahreignungsseminaren und in den Beratungen zur Vorlage bei Gericht, die allerdings nicht wie die besonderen Aufbauseminare als Gruppensitzung stattfinden, sondern als Einzelsitzung, sind es in der Regel sogar nur 60 Minuten bis drei Stunden. Wir können uns nicht monatelang Zeit nehmen. Ich persönlich finde das gerade gut. Mir liegt das, es bringt Dynamik und Intensität in die Beratung.

Wir müssen und dürfen den Mut zur Intuition haben. Der Anspruch ist, die Lebenslinien im Großen und Ganzen zu verstehen und das kurzfristig und lösungsorientiert. Wir müssen nicht jedes Detail genau klären. Eine solche „relative Undeutlichkeit“, ein solches „Offen-Lassen“, eine solche Analyse mit „weißen Flecken“ kann auch hilfreich sein für die Kreativität, Rückschlüsse von der „Körpersprache“, dem Fahrverhalten, auf unser allgemeines Denken und Fühlen zu ziehen.

Oder „anders herum“ gesagt: Ich will Ihnen helfen, auf neue eigene Ideen über den Zusammenhang zwischen Ihrem Lebens- und Ihrem Fahrstil zu kommen. Das sollen Hypothesen sein, Denkangebote, die prozesshaft und „vorläufig“ Ihrem eigenem Denken Anstöße und Impulse geben, die ihm weiterhelfen.

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Nach meiner Überzeugung müsste es solche Beratungsmöglichkeiten und -Verpflichtungen nicht nur für Fahranfänger, die gegen die Regeln des Straßenverkehrs verstoßen haben, geben, sondern auch für Anfänger des erwachsenen Lebens generell, die die Regeln des allgemeinen Lebens auf eine gefährliche, gemeinschaftsbeeinträchtigende Weise missachten.

Die Kosten dafür darf nicht nur die Gesellschaft tragen. Mir geht es um die psychisch nicht kranken Regelverletzer; sie müssen lernen, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, und müssten genauso für die psychologischen Seminare bezahlen wie die Fahranfänger für ihre. Das allein wäre schon der Beginn einer heilsamen Erfahrung: Ich kann/muss die Folgen meines Verhaltens selbst tragen. Ich bin psychisch gereift, wenn ich innerlich verstanden habe, dass mein Verhalten Konsequenzen hat, für mich und andere. Positives Verhalten hat gute, angenehme und negatives unangenehme. Ich als Schöpfer/Erzeuger meines Verhaltens „ernte“ diese Folgen in jedem Fall.

Das zu verstehen, dazu sollte eine Gesellschaft rechtzeitig einen Beitrag geleistet haben. Beim sozialen Verhalten im Straßenverkehr tut sie es in Deutschland zum Glück schon, beim sozialen Verhalten ansonsten wird diese Erfahrung Gefährdern und Gewalttätern vorenthalten. Sie werden unentwegt als Opfer oder psychisch Kranke behandelt, die neben den Kosten, die durch ihr destruktives Verhalten für die Gesellschaft sowieso schon entstehen, dieser ganz selbstverständlich auch noch die Zusatzkosten für ihre „Therapie“ aufbürden.